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18.05.2020

Die Schiebetür zu den Märkten Asiens

Ein Kaugummiverbot hat Singapur einst zum Gespräch gemacht. Weniger bekannt ist, dass sich im blitzblanken Tropenstaat eine Plattform befindet, die Architekten und Designer in ganz Asien inspiriert – das Hawa Experience Center.

Vom Fenster des Hawa Experience Center aus blickt Stefano Mattioli, Leiter Hawa Sliding Solutions Asien und pazifischer Raum, auf Wolkenkratzer und dschungelartige Parkanlagen – zwei Elemente, die das Gesicht von Singapur prägen. Der Stadtstaat investiert viel, um Verdichtung, Lebensqualität und Nachhaltigkeit zu vereinen. Das ist auch nötig, denn die Bevölkerung wächst rasant bei begrenzten Landreserven.

Teures Pflaster
«Wir sind hier am idealen Standort, um unsere Schiebelösungen in Asien zu präsentieren», meint Stefano Mattioli, der seit über 15 Jahren in Asien lebt.

«Die Urbanisierung schreitet rasant voran. In Gegenden wie in Singapur, Japan und Bangkok bewegen sich die Quadratmeterpreise zwischen 10000 und 20000 Euro und mehr. Da sind unsere Schiebelösungen willkommen, um die Raumverhältnisse effizient zu nutzen.»

Anders als in Europa fehlt in Asien die Tradition des Einfamilienhauses mit Garten. Stattdessen errichtet man Hochhäuser mit kleinen Einheiten. Seit der Eröffnung im September 2017 hat sich das Hawa Experience Center zu einer Inspirationsplattform für Architekten und Designern entwickelt. Der Wirtschaftsplatz Singapur gilt als Hafen zu Asien. Zugleich bildet er eine Ausnahme auf dem Kontinent. «Singapur ist bis zur Perfektion organisiert. Und die Geschäftswelt tickt angelsächsisch. Das macht es einfach, Geschäfte abzuschliessen», erzählt Mattioli: «Die anderen Länder haben eine ausgeprägte Kultur mit ureigenen Geschäftssitten. Wer sie nicht kennt, tritt schnell ins Fettnäpfchen.»

Die Eintrittsschwellen liegen laut Mattioli auch in fortgeschrittenen Hightech-Ländern wie Japan und Korea hoch. Ihre anspruchsvollen Standards sind für ausländische Wettbewerber oft schwer zu erfüllen. «Hinzu kommt, dass in vielen Regionen ein akuter Mangel an geschulten Handwerkern besteht. Ein System, das sich auf dem Baumarkt etablieren soll, muss deshalb möglichst einfach und intuitiv einbaubar sein.» Diese Voraussetzungen erfüllen die Schiebelösungen von Hawa Sliding Solutions. Doch was, wenn seitens Raumplanung ein Wunsch offenbleibt? «Flexibilität ist ein Muss. Wir bieten technische Beratung vor Ort an. Und unsere Lösungen können wir individuell anpassen», erklärt Mattioli: «Das ist wichtig, denn wir dürfen nicht erwarten, dass die Architekten auf europäisches Design umstellen.» Im Gegenteil, die Schiebelösungen sollen Architekten befähigen, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.

 

Hawa Experience Center Singapur

 

Herausforderung Demografie
Den Grossteil des Umsatzes erzielt Hawa Sliding Solutions im asiatisch-pazifischen Raum mit Grossbauprojekten. In welchen Bereichen setzen sich Schiebelösungen allmählich durch? Zum Beispiel in der gehobenen Hotellerie, wie Mattioli beobachtet: «Fünfsternhäuser müssen das Gefühl von Luxus und Grosszügigkeit auf wenig Platz vermitteln.» Aber auch die Trends zu Microliving und Coliving – eine Art moderner Wohngemeinschaften – spielen Hawa Sliding Solutions in die Hände. Gleichzeitig sieht Mattioli eine Herausforderung. «In vielen Ländern altert die Bevölkerung rasch. Wir müssen Lösungen entwickeln, die auch bequem bedienbar sind, wenn die Kräfte nachlassen.» In den nächsten Jahren wird sich Hawa Sliding Solutions daher verstärkt mit Technologien für kraftreduzierende Bewegungen befassen. Mattioli zeigt über die Skyline von Singapur auf die zahlreichen Baustellen. Selbst im Staat mit der «weltbesten Infrastruktur» gibt es noch viel zu bewegen.

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Thema
Microliving, Slide Magazin