Aluminium-Vorhang: Mehrfamilienhaus Sieber-Breu

Ein Vorhang aus braunen Aluminiumprofilen umgibt das Obergeschoss des Mehrfamilienhauses in Diepoldsau. Wo gewünscht lässt sich der Vorhang von den Bewohnern in Form von Faltschiebeläden öffnen.

Die Villa Savoye, 1931 von Le Corbusier in Poissy bei Paris erstellt, gilt als radikaler Gegenentwurf zur damaligen starren Bauweise. Die Tragkonstruktion aus Stützen, Scheiben und Bodenplatten ist komplett losgelöst von den Fassaden und Trennwänden, die nur eine sekundäre Ausfachung bilden. Dieses Konzept inspirierte auch die Architekten Dominik Hutter und Thomas Nüesch beim Entwurf für das Mehrfamilienhaus an der Zwinghofstrasse in Diepoldsau. Das zweigeschossige Gebäude mit sieben Wohnungen weist verschiedene Parallelen zur Villa Savoye auf: Die Erschliessung in der Gebäudeachse, die Reduktion der Tragkonstruktion, das fast schwebende Obergeschoss, Stützen im Erdgeschoss und eine grosszügige Verglasung.

Diese inspirierte die beiden Architekten zu einer speziellen Fassadengestaltung. Wie ein Vorhang umschliessen Paneele aus braun gefärbtem und gelochtem Aluminiumblech die obere Gebäudehälfte. Sie verhindern ungewollte Einblicke in die raumhoch verglasten Räume, schützen vor Sonnenlicht und schaffen zugleich einen Bezug zur Umgebung: Der Braunton nimmt die Farbe der umliegenden Ziegeldächer auf. Die Idee des Vorhangs wurde konsequent umgesetzt. Dort wo die Bewohner Licht und Aussicht wünschen, lässt er sich zur Seite schieben. Möglich machen dies 46 Faltschiebeladenpakete mit jeweils vier 48 Zentimeter breiten und 3,5 Meter hohen Elementen. Auf dem Beschlag Hawa Frontfold 20 laufend garantieren sie dauerhaft gute Gleit- und Falteigenschaften.