Spielspass oder Ruhe: Kinder und Personal haben beides 
dank schalldämmender Schiebetüren

Autor: Reto Westermann
Fotografie: marinothorlacius

Rund 130 Kinder im Alter zwischen ein und sechs Jahren besuchen die Spielschule im isländischen Garðabær. Dank schalldämmenden Schiebetüren mit Beschlägen von Hawa Sliding Solutions können sie sowohl hindernisfrei von Raum zu Raum tollen als auch ungestört in den Ruheräumen ihren Mittagsschlaf halten.

Leikskóli – Spielschule – wird in Island die Ganztages-Betreuung für die Kleinsten genannt. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Tagesstätte und Kindergarten für Ein- bis Sechsjährige. Eine solche Spielschule hat 2023 die junge, preisgekrönte isländische Architektin Hulda Jónsdóttir mit ihrem Büro Hjark Architecture and Design in Garðabær südlich von Reykjavik realisiert. Das Projekt ging aus einem Wettbewerb hervor und ist Teil eines neuen Öko-Quartiers. Das Gebäude musste deshalb nach dem strengen Umweltlabel Nordic Swan zertifiziert werden, das unter anderem Vorgaben zu Energieverbrauch, Materialien, Tageslicht oder Lärmschutz macht.
 

Die Leikskól von Garðabær bietet Platz für 130 Kinder, verteilt auf sechs Gruppen in drei Altersstufen. Die Stufen verfügen je über einen speziell auf sie zugeschnittenen Gebäudebereich. Diese unterscheiden sich in der Deckenhöhe, die Architektin Jónsdóttir entsprechend der Grösse der Kinder variiert hat. In den Räumen für die Ein- bis Zweijährigen beträgt sie 2.5 Meter bei den Vier- bis Sechsjährigen 2.9 Meter. Zwischen den drei Bereichen für die Gruppen befinden sich eine Bibliothek, ein Gemeinschaftsraum, ein Gewächshaus und eine grosse Küche.

Dank grosszügiger Glasfronten kann man sehen, wie das selbst gezogene Gemüse im Gewächshaus geerntet sowie in der Küche verarbeitet wird und damit den ganzen Prozess vom Anpflanzen bis zur Ernte verfolgen. «Die Kinder sollen durch das Gebäude möglichst viel über das Leben und den Alltag lernen», sagt Architektin Hulda Jónsdóttir. Auch sonst hat sie das Innere ganz auf die Kleinen ausgerichtet. Profitieren konnte die Architektin dabei von den Erfahrungen aus der wenige Jahre zurückliegenden Kindergartenzeit ihrer drei Söhne und dem Austausch mit Leikskól-Kindern.

Hohe Flexibilität und fliessende Räume

Herzstück der Spielschule in Garðabær bildet eine längs durch alle Gebäudeteile laufende Halle. Hier kommen die Kinder an und folgen dann farbigen Linien am Boden, die sie zu ihrer Gruppe führen. Alle Räume sind warm, hell und freundlich: Mit weissen Wänden, viel Holz, hellgrauen Linoleumböden und farbigen Fensterrahmen. Grosse Fenster und Oblichter bringen viel Tageslicht ins Innere und eine ausgeklügelte Beleuchtung sorgt in den dunklen Wintern für eine helle Atmosphäre. Zum sorgfältig gestalteten Inneren gehört auch ein gezielter Umgang mit den Raumbeziehungen: «Mir war es wichtig, dass die Räume bei geöffneten Türen fliessend ineinander übergehen», sagt Jónsdóttir. Je nach Tageszeit können sich die Kinder so frei zwischen Aufenthaltsbereich, Ruhe- sowie Essraum bewegen. Während des Mittagsschlafs hingegen ist zumindest die Tür zum Ruheraum zu.

Die Flächen der Spielschule können dank der geschickt positionierten Verbindungstüren auch flexibel und in verschiedenen Grössen kombiniert werden – etwa um in kleinen Gruppen arbeiten oder im grossen Verband frei spielen zu können. Drehtüren hätten den fliessenden Eindruck gestört und die Verhältnisse wären weniger klar gewesen: «Bei einer geschlossenen Schiebetüre können die Räume auf beiden Seiten gleich genutzt werden, da sie optisch einen Teil der Wand bildet, bei Drehtüren ist das nicht der Fall», sagt Jónsdóttir. Für sie war deshalb klar, dass in der Leikskól nur Schiebetüren passen würden.
 

Die Lösung: Schalldämmende Schiebetüren

Die Herausforderung bei der Suche nach passenden Türen für die Spielschule war der Schallschutz. Einerseits müssen die Ruheräume genügend gegen Schall abgedichtet werden können, andererseits fordert das Nordic-Swan-Label explizit einzuhaltende Werte. «Wir haben lange nach passenden Schiebelösungen gesucht und sind am Schluss zum Glück auf Hawa gestossen», sagt Architektin Jónsdóttir. «Sonst wäre unsere Idee dahin gewesen.» Nun gibt es in der Leikskól Insgesamt 16 Schiebetüren. Sie trennen einerseits die Ruheräume von den restlichen Bereichen ab, andererseits ermöglichen sie einen fliessenden Übergang zwischen den Aufenthalts- und Gemeinschaftsbereichen, die Wand an Wand liegen.

Die Türen laufen wahlweise auf Beschlägen vom Typ Hawa Junior Acoustics mit einer Schalldämmung von 41 Dezibel und vom Typ Hawa Porta Acoustics mit einem Dämmwert von 39 Dezibel. Die Erfahrungen im Alltag sind gut: «Das Personal ist sehr zufrieden mit der Lärmdämmung», sagt Hulda Jónsdóttir und auch die Kinder könnten gut mit den Schiebetüren umgehen: «Genau wie ich es mir vorgestellt habe, bilden die Türen für die Kleinen in geschlossenem Zustand einen Teil der Wand und es ist klar, dass man dann nicht ins andere Zimmer gehen soll. Stehen sie offen, können die Kinder frei herumtollen.»